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Alex London 
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Registriert: So 17. Jul 2011, 19:55
Beiträge: 49
Alter: 30
Familienstand: Ledig
Beruf: Techniker
Beitrag Alex London
NAME: Alex London

RUFNAME: "Prime" (Deckname)

ALTER: 30 (geb. 13.12.2183)

HERKUNFT: Sea Station Four (inzwischen SSO)

BERUF: Techniker / OSC Agent
- Techniker: Er kauft defekte Geräte und Einzelteile an, um sie zu reparieren, übernimmt aber auch Aufgaben in der Station, wo es nötig wird.
- Agent: Sein Hauptberuf ist natürlich weniger offensichtlich. Er sammelt Informationen über Strukturen und Personen auf der Lost Station.

FAMILIE:
Seine Eltern Adam und Therese, beide OSC-Mitarbeiter in der Presseabteilung, leben und Arbeiten auf der SSO, wo seine fünf Jahre jüngere Schwester ein Studium im administrativen Bereich absolviert. Es besteht berufsbedingt eine "Null-Kontakt-Direktive", die jeden Umgang mit Familienangehörigen verbietet. Entsprechend hat Alex seit zwei Jahren keinen Kontakt mehr zur Familie.
Seinen einzigen stabilen Kontakt bildet sein "Bruder", ein Verbindungsmann auf der SSO, der für ihn gleichsam zum Informationsaustausch und als Hintergrundgeschichte dient und offiziell als Barkeeper auf der SSO arbeitet.

AUSSEHEN:
Alex ist etwa 1,85 groß und hat eine sportliche, schlanke Statur, die er durch regelmäßiges Training bewahrt. Er hat ein markantes Gesicht, blonde, halblange Haare und tritt fast immer mit einem Dreitagebart auf, seit er die SSO verlassen hat. Seine grünen Augen sind zwar immer häufiger hinter Schweißerbrillen, Halbmasken oder sonstigen Schutzgegenständen verborgen, aber wenn man sie sieht, fühlt man sich vielleicht ein bisschen an das Satte grün von frischem Gras erinnert.

Im Alltag sieht man ihn meistens mit einfachen Arbeitsklamotten, ölfleckigen Cargos, Tanktops oder Hemden neben schweren schwarzen Stiefeln und Arbeitswesten. In der Freizeit trägt er zwar ebenfalls meistens Cargohosen und Shirts, aber saubere - und darüber fast immer eine alte schwarze Lederjacke, die er auch nicht während der Arbeit trägt, er scheint ziemlich daran zu hängen. Womit man ihn ansonsten sieht oder nicht sieht, hängt stark von der Situation ab.

CHARAKTER:
Verhalten: Helfer, Zyniker
Natur: Utilitarist, Hedonist
- Alex ist durch seine Eltern und das Leben auf der SSO sozialisiert und folgt einer einfachen Philosophie: Gut ist, was Gutes bringt. Anders formuliert, der Zweck heiligt die Mittel. Letztlich sind es solche Denkweisen, die ihn seine Arbeit so verrichten lassen, wie es nötig ist. (Utilitarismus)
- Er folgt dennoch vor allem seinen eigenen kurzfristigen Wünschen und Zielen - solange sie nicht dem Konzern im Weg stehen. Er genießt ausgiebig, was sich ihm bietet und verliert dann und wann das wesentliche aus den Augen. Spontanentscheidungen sind entsprechend die Folge. (Hedonismus)
- Letztlich hat die Differenz zwischen diesen beiden Seiten (Loyalität und Eigensinn) schon oft zu Enttäuschungen geführt, nicht zuletzt menschlich. Im Angesicht von Schlechtigkeit pflegt er daher eine Maske aus Zynismus und schwarzem Humor, hinter der er sich gern und häufig versteckt. Meistens steckt natürlich gerade in diesen zynischen Bemerkungen mehr Wahrheit über ihn, als gewöhnlich. (Zyniker)
- Trotzdem gibt er sich gern opfer- und hilfsbereit, gerade wenn es um Arbeiten auf der Lost geht, allerdings eben selten uneigennützig. Sicher gibt es Momente ehrlicher Hilfsbereitschaft, aber in den meisten Fällen ist das mehr Schein als Sein. (Helfer)

Alex hat einen ausgeprägten Sinn für Humor, der, je nach Umfeld, von offen unanständig bis hintersinnig eine Menge Spielraum lässt. Gerade in den letzten Jahren hat er ein Gespür dafür entwickelt, wie er mit seinem Gegenüber umgehen muss und passt sich so im Gespräch recht schnell an. Das ist zwar unehrlich, aber Humor ist in diesem Fall eine Waffe, um Kontakt zu knüpfen. Lässt man dieses Kalkül beiseite und erwischt ihn in einem ehrlichen Moment, dann steckt dahinter aber tatsächlich ein Mensch, der lieber über die schönen Dinge des Lebens lacht, als über seine Mitmenschen. Wenn es allerdings um Probleme geht, dann neigt Alex dazu sich zurückzuziehen und grüblerisch zu werden. Solche Dinge teilt er traditionell mit kaum einem Menschen, weder mit seiner Familie, noch mit Freunden, sodass diese ihn eher als fröhlichen Menschen einordnen würden, der sich nicht entmutigen lässt. Aber jeder Mensch stößt auf Probleme und so auch Alex. Der versucht solche Dinge entsprechend zu verdrängen und stürzt sich, wenn er ins Grübeln zu versinken droht, in das Nachtleben seiner Umgebung, so erscheint Alex für sein Umfeld oft als mysteriös und undurchschaubar oder aber bei oberflächlicher Betrachtung als Lebemann, der sich um nichts Sorgen macht und sich einfach vor sich amüsiert.
Außerdem fällt es ihm ziemlich schwer, die Füße still zu halten, wenn irgendetwas in seiner Reichweite zum Problem wird. Vielleicht sucht er die Gefahr aktiv um so etwas wie einen Nervenkitzel zu erleben, Erregung, einen Kick. Vielleicht beugt er so auch schlicht der Langeweile vor, denn nichts ist für ihn schlimmer als sich zu langweilen oder zu bemerken, dass man am Ende nichts erreicht hat und ein sinnloses Dasein fristet. Das ist allerdings weniger Ehrgeiz als Beschäftigungstherapie und Adrenalinjagd.

VORLIEBEN/ABNEIGUNGEN: (freiwillig)
Vorlieben gibt es viele, und nur wenig davon, was er sich nicht gönnt. Körperliche Genüsse (Frauen, Essen) nehmen dabei denselben Stellenwert ein, wie geistige (Kunst, Gespräche).
Natürlich gibt es auch entsprechend Abneigungen, beispielsweise gegen Menschen, die nur das tun, was man ihnen sagt (seine Eltern) oder die sich keinerlei Auszeit gönnen und nur der Karriere nachlaufen (seine Schwester). Solchen Menschen begegnet er gern mit Spott.

BESONDERE STÄRKEN UND SCHWÄCHEN:
- Alex ist intelligent und kann sich schnell in neue Materie einarbeiten, ein Vorzug bei seiner Arbeit. (Intelligent)
- Zudem kann er sich auf Situationen einstellen, ohne leicht aufzugeben. "Es gibt kein Ersatzteil dafür? Dann improvisieren wir einfach.", "Er hat nein gesagt? Dann improvisieren wir einfach." (Anpassungsfähig)
- Auch wenn er kein Muskelprotz ist, so ist er doch auf harte Lebensbedingungen vorbereitet. Soll heißen, er ist relativ fit und sorgt auch dafür, dass das so bleibt. Mit wenig zurecht zu kommen hat man ihm relativ schnell beigebracht, und das erleichtert das Leben auf der Lost deutlich. (Zäh)
- Wie schon erwähnt, gibt Alex gern mal seinen Lüsten nach und ist entsprechend auch nicht sehr schwer zu überzeugen, einen trinken zu gehen oder Unfug zu treiben. Das dürfte auch die Schraube sein, an der man dreht, wenn man ihn zu etwas bringen will. (Willensschwach).
- Alex gibt seinen Lastern nach, und derer gibt es viele. Entsprechend könnte man ihn als unmoralisch bezeichnen, da er sich von solchen Regeln nicht leiten lässt. (Unmoralisch).
- Zudem ist er sehr schnell in seinen Entscheidungen und neigt zu Vorurteilen. Was in manchen Fällen ein Vorteil ist, ist langfristig betrachtet aber ein Makel, mit dem die OSC leben muss. (Sprunghaft)

VORGESCHICHTE:
Zeitlinie:
Geb. 2183: auf der SS4 (SSO)
2189-2201: Schulische Ausbildung (12 Jahre)
2201-2204: Technische Ausbildung (Bachelor of Science in Engineering, Kommunikationselektronik, Spezialgebiet: ferngesteuerte Drohnen/Roboter, 3 Jahre)
2204-2208: Einzug in die Stationssicherheit (Spionageabwehr, Waffenausbildung, 3+1 Jahre)
2208-2211: Außeneinsätze und Weiterbildungen (Psychologie, Diplomatie, 3 Jahre)
Seit 2211: Einsatz auf der Lost Station

Werdegang:
Mit Alex kam die Unruhe, haben seine Eltern ab und zu gesagt, wenn sie sich an die Zeit erinnerten, als sich 2183 erste Rebellen gegen die OSC Führung auf den Stationen gründeten und tatsächlich wurde sein Leben mehr oder weniger von diesen Ereignissen begleitet. Trotzdem konnte er in der relativen Sicherheit, die die OSC auf ihren Stationen gewährte, recht ruhig aufwachsen. 2183 war kein schlechtes Jahr, werden die Londons nicht müde zu sagen, selbst heute nicht, wo jeder Kontakt zu ihrem Sohn abgebrochen ist. Zwar reicht das Leben als Mitarbeiter der Presseabteilung nicht für Luftsprünge, aber immerhin kann keiner Behaupten, Alex hätte irgendetwas gefehlt. Die Unruhen mit den Rebellen hatten allerdings zu einiger Sorge bei den Eltern geführt, die sich im Laufe der Zeit auf den Sohn und die inzwischen geborene Tochter übertrug. Man verstand den Konzern daher von Kindesbeinen auf als einen Wächter und Beschützer - der er im Fall der unterseeischen Stationen ja auch war. Die Umbenennung der SS4 ging an Alex jedenfalls nicht spurlos vorbei. SS4 zu SSO, Nummer eins - für den damals Dreizehnjährigen ein Grund, Stolz zu sein, den seine Eltern als Loyalisten durchaus bekräftigten.
Zunächst der Entscheidung seiner Eltern folgend, schloss Alex nach 12 Jahren die Schule ab und trat zumindest grob in die Fußstapfen der Eltern, als er sich einem Studium widmete. Sich ganz auf Büroarbeit zurückzuziehen lag ihm in dem Alter allerdings nicht, er begann ein Ingenieursstudium, das zumindest noch mit Kommunikation zu tun hatte, spezialisierte sich aber bald auf Roboter und Drohnen - auf die praktischen Dinge des Lebens eben. Nach Abschluss seines Studiums mit einer Facharbeit zum Thema "Steuermodelle Semiautonomer Drohnen im Unterwassereinsatz" sah er die Pflicht den Eltern gegenüber etwas "ordentliches" zu lernen als erfüllt an und suchte nach mehr Unabhängigkeit von deren Einfluss und einen wirklichen Lebensinhalt. Die Stationssicherheit bot beides für ihn, ein eigenständiges Leben und zudem eine wichtige Arbeit, eben etwas anderes als ein Schreibtischhengst zu sein. Seine bereits vorhandenen Kenntnisse über kabellose Kommunikationsmöglichkeiten hätten ihn zwar auch eine Position bei der IT-Sicherheit anstreben lassen können, aber er entschied sich letztlich für eine Karriere bei der Stationssicherheit.
Privat lief es für den jungen Mann eher durchwachsen: zwar gab es die eine oder andere Liebschaft, aber die große Liebe mit der er seinen Lebensabend verbringen wollte, tauchte nie auf. Zu einem Teil war sicher seine eher unbeständige Lebensweise schuld daran und seine Unfähigkeit, sich zu binden, aber so hatte er zumindest alle Zeit der Welt sich auf sich selbst zu konzentrieren und sein Leben mehr oder weniger frei zu gestalten. Verantwortung kannte er bis dato nur bei seiner Arbeit. Nach der dreijährigen Ausbildung, arbeitete Alex noch fast ein Jahr im normalen Stationseinsatz, hauptsächlich in Dingen der Spionageabwehr, wo sein Fachwissen sich als äußerst wertvoll erwies, aber auch im Personenschutz oder ähnlichen Bereichen.
Als 2208 erneut Unruhen ausbrachen, ergriff Alex eine seltsame Begeisterung und die Gewissheit, dass nun spannendere oder vielmehr wichtigere Zeiten anbrachen. Die Furcht, einfach vor sich hin zu leben und irgendwann jeden Esprit zu verlieren bewogen ihn, sich freiwillig für auch für gefährlichere Einsätze zu melden. In dem Zuge wurde sein bis dato theoretisches Wissen mehr als einmal auf die Probe gestellt, aber er bewährte sich offenbar, sodass er nach zusätzlichem Training Schritt für Schritt auf längere Einsätze vorbereitet wurde. Der Kontakt zu seiner Familie war ohnehin nur noch sporadisch vorhanden und so war es nicht weiter schwer, den letzten Schritt ebenfalls zu gehen. Ende des Jahres 2208 wurde Alex für eine Spezialabteilung innerhalb der OSC Struktur rekrutiert, die sich um Verdeckte Operationen außerhalb der Stationen kümmerte. Die folgende Weiterbildung fand selbstverständlich hinter verschlossenen Türen statt und sorgte letztlich auch dafür, dass jeder Kontakt zu seiner Familie strikt überwacht und letztlich unterbunden wurde, als Alex auf die Lost geschickt wurde. Aber es war das Leben, nach dem sich Alex die ganze Zeit gesehnt hatte: Aufregend, schnell, gefährlich und vor allem: Nötig. Die Proteste der Rebellen begleiteten seine ganze Jugend und somit war dieses Problem unweigerlich mit seinem Denken verknüpft. Der OSC hier zu dienen war weit wichtiger als hinter irgendeinem Schreibtisch zu versauern. Womit im Grunde die eigentliche Geschichte begann.

Vorgeschichte:
Unwired.
"Darauf hast du schon immer gewartet, Alex."
Der konstante Strom von Luftblasen, die aus der Turbine des Unterwasserschlittens strömten, brachen das dämmrige Zwielicht der Lampen und begrenzten die Sichtweite auf fünf, höchstens zehn Meter. Die Luft aus dem Atemgerät schmeckte nach Metall und Gaszusätzen, die die Filter nicht aus der Abluft ziehen konnten. Ein unangenehmer Geschmack, den Alex jetzt schon seit beinahe einer Stunde ertragen musste. Im Dunst der Xenonlampen sahen die Stiefel der Taucherin vor ihm wie schwarze Aale aus, die sich am Rumpf des Torpedoförmigen Schlittens festgebissen hatten. Nur das geriffelte Profil der Sohlen und die blitzende Taucherklinge am Schaft erinnerten noch daran, dass es sich um menschliche Gliedmaßen handelte. Links von ihm pendelten 35 Kilo Gepäck in einer blauen Drucktonne und trennten ihn von seinem Nebenmann, einem übellaunigen Kerl namens Frost, der offenbar denselben Weg wie er einschlagen wollte. Sie hatten nur kurz geredet, als sie sich noch an Board der "Mallory" befunden hatten, aber Alex zog es vor, sich nicht länger als nötig mit diesem Typen zu befassen. Während Alex seine Begleiter musterte, wurde es etwas heller, fluoreszierende Archaeen, eine Wolke von zwanzig Metern Durchmesser tauchte wie ein geisterhaft leuchtender Ball vor dem Wasserschlitten auf und wechselten langsam die Farbe von einem blassen grün zu einem satten orange. Alex fragte sich, was diese Wesen wohl bewog in solchen Kolonien zusammen zu leben. Es gab kein Gehirn, keinen höheren Zweck als schlicht zu sein und doch suchten sie die Nähe von anderen ihrer Art. Ein Kuriosum der Natur, das sich ihm wohl nie wirklich erschließen würde. Der Handgriff in Alex Faust vibrierte spürbar, als der Schlitten die Richtung änderte und wie auf ein Hinweisschild reagierend tiefer nach unten sank. Die Xenonfluter wurden nach vorn gedreht um den Weg zu erhellen und langsam, wie ein Meeresungeheuer erhob sich der rostbraune Koloss eines U-Bootes in das Blickfeld der drei.
"Drei Minuten...", meldete die Frauenstimme durch das Funkgerät im Helm und per Handzeichen signalisierte sie das Vorläufige Ziel der Fahrt. <<..S-Re..n..r-X13>> war alles, was vom Schiffsnamen am Rumpf geblieben war. Die wenigen Buchstaben reflektierten das Licht ohne ihren einstigen Sinn zu offenbaren. Der langgezogene Rumpf trieb im schwarzen Wasser wie ein vergessenes Wrack, halb aufgerichtet und völlig still. Nur dann und wann ein metallisches Knarren, das in den tiefen des Ozeans weit getragen wurde und keinen bestimmten Ursprung zu haben schien.
"Zwei...nuten...", wieder die Frauenstimme, unterbrochen von statischem Rauschen, als der Wasserschlitten auf das U-Boot zuhielt.
"F..nk wird gl... unt..r..broch...", die Taucherin an der Spitze sah nach hinten, suchte den Blick von Alex und signalisierte ihm per Handzeichen Funkstille. Er formte ein 'O' mit Zeige- und Mittelfinger und grinste. Ach was. Funkstille, Überraschung. Vermutlich fuhren sie durch ein Störfeld des U-Bootes, das verhinderte, dass unbemannte Objekte das Schiff erreichen konnten. Innerlich machte er sich schon bereit, durch einen schlammigen Torpedoschacht in den Koloss zu kriechen. Fünfzig Fuß... Die Turbine des Wasserschlittens stoppte und ließ ihn nur noch langsam vorwärts treiben. Die Nase des Giganten kam immer näher.
Zwanzig Fuß... Das tiefe Dröhnen eines verrosteten Torpedoschotts ließ jedes Organ vibrieren und rotes Alarmlicht drang in kurzen Abständen durch das Rohr. Dann streckte die Taucherin an der Spitze den Arm aus und stemmte sich dem Schiff wie Atlas entgegen um den Tauchschlitten abzubremsen und zum Torpedoschacht zu manövrieren. Alex konnte im Licht der Xenonfluter eines der Geschützes des U-Boots erkennen, wie rostige Stahlträger aus einer versunkenen Häuserruine reckten sich die Läufe dem Himmel entgegen.
Die Taucherin an der Spitze hatte Frost bereits eingewiesen, sein kräftiger Körper war bereits zur hälfte im Torpedoschacht verschwunden, als Alex sich daran machte, das Gepäck vom Schlitten zu lösen. Als er ganz im Schiff verschwunden war, schob er das Gepäck hinterher und kroch selbst in die Tiefe des Kolosses.

Unhinged.
"Was willst'n du eigentlich auf der Station?", drang es gedämpft an Alex' Ohren. Nur langsam hob er den Kopf, noch immer etwas benommen und sah in das narbengezeichnete Gesicht von Frost, der gerade einen Schluck aus einem Plastikbecher trank, der erschreckende Ähnlichkeit mit denen aus der Krankenabteilung hatte.
"Mh?", offenbar hatte er länger als gewollt in der Mensa des Schiffes getrunken und hatte nun einen sechsten Sinn für niederfrequente Schwingungen entwickelt. Sein Kopf dröhnte in Resonanz, wenn das U-Boot vor sich hin ächzte.
"Was willst'n du auf der Lost Station?"
"Ja, aber mit bisschen mehr Saft, jetzt.", Alex hielt seinem Gegenüber seine Blechtasse hin und hoffte, Frost würde die Frage vergessen, wenn er nur besonders betrunken wirkte. Zumindest dieser Plan ging auf, Frost lachte ein raues Seemannslachen und schenkte nach. Das gab ihm die Zeit, die er zum Nachdenken brauchte und gerade wollte er antworten, als sich ihre Begleiterin neben ihm auf die Bank fallen ließ. Dankenswerterweise bediente sie sich sofort ungefragt an seinem Getränk, das ihn vermutlich für die nächsten Stunden schlafen geschickt hätte und grinste.
"Also wir brauchen noch zwei drei Stunden, dann sollten wir ankommen. Die haben hier 'n Frischwasserpool im Laderaum." Immerhin klang sie gut gelaunt. Alex zwang sich zu grinsen, fand die Idee von warmem, sauberem Wasser aber zunehmend verlockender, je länger er darüber nachdachte. Ächzend raffte er sich auf, was in Anbetracht seines Zustandes kein leichtes Unterfangen war und ließ sich von der Taucherin in die Annehmlichkeiten von Schmugglerfrachträumen einweisen. Einen kleinen Vorgeschmack gönnte sie ihm gewollt unfreiwillig bereits auf dem Weg, da sie offenbar wert darauf legte, angestarrt zu werden und ihren Gang den Erfordernissen anpasste. Das funktionierte jedes Mal, Alex verzog das Gesicht, als das schwere Metallschott hinter ihnen zufiel.
"Also?", fragte er leise, während er durch den Lagerraum schlurfte und prüfte, ob die beiden wirklich allein waren.
"Also. Du hast dein Zeug, du hast alles was du brauchst?" Die vormals eher laszive, amüsierte Tonlage der Taucherin wich einem professionellen Verhandlungston.
"Ich denke schon."
"Letzte Chance zu verschwinden."
Das war pure Ironie und sie wusste das. 'Verschwinden', das bedeutete, zurück nach Hause zu fahren und ein gemütliches, einfaches Leben zu führen. Statt dessen würde er für einen sehr langen Zeitraum auf einer Rebellenstation 'verschwinden', umgeben von Fremden und auf sich allein gestellt.
"Entspann dich, Süße.", Alex bemühte sich, einerseits nüchtern und andererseits zuversichtlich zu klingen - was ihm dank des Verhandlungstrainings auch ganz gut gelang, "Wo ist der Pool?"
Die Taucherin lächelte dünn und deutete auf das Ende eines stählernen Schachtes, der nach unten in die Tiefe führte. Alex seufzte und bemerkte, dass sie sein Gepäck bereits hierher gebracht hatte. Der Schlitten und sein Taucheranzug waren ebenfalls hier. Offenbar hatten die Schmuggler nicht vor, ihn direkt bis zur Haustür zu fahren.
"Du bist ein Engel." Er log.
"Wir sehen uns." Sie auch.

Untied.
Das sonore Summen der Maschinen in den Tiefen der Lost Station ließ Alex hochschrecken. Sekundenschlaf - Fuck! - nicht jetzt. Er tastete im dunklen nach seiner Wasserflasche und trank einen Schluck. Es schmeckte nach Vitamintablette und Koffeinzusatz, aber es half. "Du hättest schlafen sollen...", murmelte er ins Dunkel und verschraubte die Flasche. Langsam angelte er eine zerkratzte Schwachlichtlampe aus seiner Gürteltasche und erhellte den Schacht, in dem er sich befand gerade stark genug, damit die Schwachlichtkamera ansprang, die mit einem Klettband am Kopf befestigt war. Zumindest war es nicht mehr weit, vor ihm türmte sich in einem senkrecht verlaufenden Schacht Knäuel von Kabeln wie tausende farbenfrohe Schlangen nach oben und mindestens eins davon war mehr als das Gold wert mit dem seine Enden bedampft waren. Die Arbeit hier war unbequem und über den Rückweg machte er sich noch keine Gedanken, aber sie musste getan werden. Stück für Stück arbeitete er sich auf dem schmalen Steig vorwärts, bis er sich vor den Kabeln endlich aufrecht hinsetzen konnte. Schneidersitz, kurz strecken - dann besah er sich den Schlamassel. Eine Handvoll der Kabel war durchgebrannt, dafür brauchte es keinen Techniker, um das zu sehen, also machte er sich ans Werk, sie zu reparieren. Währenddessen lief die Kamera natürlich mit und zeichnete nicht nur die Arbeit sondern vor allem die umliegenden Kabel auf, von denen das eine oder andere vielleicht noch mal spannend werden könnte. However, Isolierung ab, Kabel neu verbinden, isolieren, fertig. Isolierung ab, Kabel neu verbinden... Lästig. Während der Arbeit las er die Beschriftungen der Kabel, die noch aus der Zeit stammten, als es sich hierbei um Station eins handelte und versuchte sie Decks oder Bedeutungen zuzuordnen. Das war ein bisschen wie Schäfchen zählen und...

Unleashed.
Seine Gedanken kreisten um ein paar fluoreszierende Archaeen, während er einer leicht bekleideten Tänzerin dabei zusah, wie sie versuchte, ihr Oberteil daran zu hindern, sich in den Wohlgefallen aufzulösen, den es andeuten wollte. Warum leben diese Wesen in Kolonien? Gesellt sich Gleiches naturgemäß zu Gleichem? Alex wusste, dass er die Tänzerin, wenn er es darauf anlegte, sicherlich in sein Bett dirigieren konnte und rührte mit einem Strohhalm in seinem wässrigen Cocktail. Das war zu einfach. Es muss etwas größeres geben, dass Artverwandte zusammentreibt. Liebe? Dazu waren die meisten dieser unterentwickelten Zellvorläufer wohl kaum fähig. Er grinste, als er den Begriff in Gedanken auf den Menschen übertrug und ihn sich als leuchtenden Schleim vorstellte.
Das Grinsen erstarb relativ schnell, vielleicht war das der Augenblick. Die halbnackte Tänzerin, deren Bett sicher nicht mit Daunen gefüllt war, der Club in dem sich Touristen auf der Suche nach Sex stapelten, die Musik, die dieselbe verzweifelte Hilflosigkeit transportierte, die die Menschen ausstrahlten die zu ihr tanzten. Vielleicht war das der Augenblick, in dem eine Erkenntnis ihn durchströmte, wie warme Milch mit Honig. Vielleicht war es Hoffnung, was diese unterentwickelte Spezies zusammenführte.
"Vielleicht ist es auch einfach Einsamkeit.", sagte er mit einem genüsslichen Lächeln und fing sich einen etwas mitleidigen Blick des Barkeepers, ohne ihn zu bemerken. Sein Blick galt etwas Schönerem.

AVATAR:
Josh Holloway

ZWEITCHARAKTER:
nein

Darf der Steckbrief übernommen werden?
Bei Relevanz für die Geschichte

_________________
Aktuell: Lost/Nightclub/Chains/Labour Party.

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Mo 18. Jul 2011, 15:39
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Beruf: Techniker
Beitrag Re: Alex London
Neue Version des Steckbriefs:

NAME: Alex London

RUFNAME: "Prime" (ehemaliger Deckname)

ALTER: 33 (geb. 13.12.2180)

HERKUNFT: Sea Station Four (inzwischen SSO)

BERUF: Techniker / ehemaliger OSC Agent
- Techniker: Er kauft defekte Geräte und Einzelteile an, um sie zu reparieren, übernimmt aber auch Aufgaben in der Sea Station One, wo es nötig wird.
- ehemaliger Agent: Sein ehemaliger Hauptberuf war natürlich weniger offensichtlich. Er sammelte Informationen über Strukturen und Personen auf der Lost Station.

FAMILIE:
Seine Eltern Adam und Therese, beide OSC-Mitarbeiter in der Presseabteilung, leben und Arbeiten auf der SSO, wo seine fünf Jahre jüngere Schwester ein Studium im administrativen Bereich absolviert. Es besteht berufsbedingt eine "Null-Kontakt-Direktive", die jeden Umgang mit Familienangehörigen verbietet. Entsprechend hat Alex seit fünf Jahren keinen Kontakt mehr zur Familie, da er diese Direktive auch nach seinem Agentenleben weiterlebte.
Seinen einzigen stabilen Kontakt bildet sein "Bruder", ein Verbindungsmann auf der SSO, der für ihn gleichsam zum Informationsaustausch und als Hintergrundgeschichte dient und offiziell als Barkeeper auf der SSO arbeitet.

AUSSEHEN:
Alex ist etwa 1,85 groß und hat eine sportliche, schlanke Statur, die er durch regelmäßiges Training bewahrt. Er hat ein markantes Gesicht, blonde, halblange Haare und tritt fast immer mit einem Dreitagebart auf, seit er die SSO verlassen hat. Seine grünen Augen sind zwar immer häufiger hinter Schweißerbrillen, Halbmasken oder sonstigen Schutzgegenständen verborgen, aber wenn man sie sieht, fühlt man sich vielleicht ein bisschen an das Satte grün von frischem Gras erinnert.

Im Alltag sieht man ihn meistens mit einfachen Arbeitsklamotten, ölfleckigen Cargos, Tanktops oder Hemden neben schweren schwarzen Stiefeln und Arbeitswesten. In der Freizeit trägt er zwar ebenfalls meistens Cargohosen und Shirts, aber saubere - und darüber fast immer eine alte schwarze Lederjacke, die er auch nicht während der Arbeit trägt, er scheint ziemlich daran zu hängen. Womit man ihn ansonsten sieht oder nicht sieht, hängt stark von der Situation ab.

CHARAKTER:
Verhalten: Helfer, Zyniker
Natur: Utilitarist, Hedonist
- Alex ist durch seine Eltern und das Leben auf der SSO sozialisiert und folgt einer einfachen Philosophie: Gut ist, was Gutes bringt. Anders formuliert, der Zweck heiligt die Mittel. Letztlich sind es solche Denkweisen, die ihn seine Arbeit so verrichten lassen, wie es nötig ist. (Utilitarismus)
- Er folgt dennoch vor allem seinen eigenen kurzfristigen Wünschen und Zielen - solange sie nicht dem Konzern im Weg stehen. Er genießt ausgiebig, was sich ihm bietet und verliert dann und wann das wesentliche aus den Augen. Spontanentscheidungen sind entsprechend die Folge. (Hedonismus)
- Letztlich hat die Differenz zwischen diesen beiden Seiten (Loyalität und Eigensinn) schon oft zu Enttäuschungen geführt, nicht zuletzt menschlich. Im Angesicht von Schlechtigkeit pflegt er daher eine Maske aus Zynismus und schwarzem Humor, hinter der er sich gern und häufig versteckt. Meistens steckt natürlich gerade in diesen zynischen Bemerkungen mehr Wahrheit über ihn, als gewöhnlich. (Zyniker)
- Trotzdem gibt er sich gern opfer- und hilfsbereit, gerade wenn es um Arbeiten auf der Lost geht, allerdings eben selten uneigennützig. Sicher gibt es Momente ehrlicher Hilfsbereitschaft, aber in den meisten Fällen ist das mehr Schein als Sein. (Helfer)

Alex hat einen ausgeprägten Sinn für Humor, der, je nach Umfeld, von offen unanständig bis hintersinnig eine Menge Spielraum lässt. Gerade in den letzten Jahren hat er ein Gespür dafür entwickelt, wie er mit seinem Gegenüber umgehen muss und passt sich so im Gespräch recht schnell an. Das ist zwar unehrlich, aber Humor ist in diesem Fall eine Waffe, um Kontakt zu knüpfen. Lässt man dieses Kalkül beiseite und erwischt ihn in einem ehrlichen Moment, dann steckt dahinter aber tatsächlich ein Mensch, der lieber über die schönen Dinge des Lebens lacht, als über seine Mitmenschen. Wenn es allerdings um Probleme geht, dann neigt Alex dazu sich zurückzuziehen und grüblerisch zu werden. Solche Dinge teilt er traditionell mit kaum einem Menschen, weder mit seiner Familie, noch mit Freunden, sodass diese ihn eher als fröhlichen Menschen einordnen würden, der sich nicht entmutigen lässt. Aber jeder Mensch stößt auf Probleme und so auch Alex. Der versucht solche Dinge entsprechend zu verdrängen und stürzt sich, wenn er ins Grübeln zu versinken droht, in das Nachtleben seiner Umgebung, so erscheint Alex für sein Umfeld oft als mysteriös und undurchschaubar oder aber bei oberflächlicher Betrachtung als Lebemann, der sich um nichts Sorgen macht und sich einfach vor sich amüsiert.
Außerdem fällt es ihm ziemlich schwer, die Füße still zu halten, wenn irgendetwas in seiner Reichweite zum Problem wird. Vielleicht sucht er die Gefahr aktiv um so etwas wie einen Nervenkitzel zu erleben, Erregung, einen Kick. Vielleicht beugt er so auch schlicht der Langeweile vor, denn nichts ist für ihn schlimmer als sich zu langweilen oder zu bemerken, dass man am Ende nichts erreicht hat und ein sinnloses Dasein fristet. Das ist allerdings weniger Ehrgeiz als Beschäftigungstherapie und Adrenalinjagd.

VORLIEBEN/ABNEIGUNGEN: (freiwillig)
Vorlieben gibt es viele, und nur wenig davon, was er sich nicht gönnt. Körperliche Genüsse (Frauen, Essen) nehmen dabei denselben Stellenwert ein, wie geistige (Kunst, Gespräche).
Natürlich gibt es auch entsprechend Abneigungen, beispielsweise gegen Menschen, die nur das tun, was man ihnen sagt (seine Eltern) oder die sich keinerlei Auszeit gönnen und nur der Karriere nachlaufen (seine Schwester). Solchen Menschen begegnet er gern mit Spott.

BESONDERE STÄRKEN UND SCHWÄCHEN:
- Alex ist intelligent und kann sich schnell in neue Materie einarbeiten, ein Vorzug bei seiner Arbeit. (Intelligent)
- Zudem kann er sich auf Situationen einstellen, ohne leicht aufzugeben. "Es gibt kein Ersatzteil dafür? Dann improvisieren wir einfach.", "Er hat nein gesagt? Dann improvisieren wir einfach." (Anpassungsfähig)
- Auch wenn er kein Muskelprotz ist, so ist er doch auf harte Lebensbedingungen vorbereitet. Soll heißen, er ist relativ fit und sorgt auch dafür, dass das so bleibt. Mit wenig zurecht zu kommen hat man ihm relativ schnell beigebracht, und das erleichtert das Leben auf der Lost deutlich. (Zäh)
- Wie schon erwähnt, gibt Alex gern mal seinen Lüsten nach und ist entsprechend auch nicht sehr schwer zu überzeugen, einen trinken zu gehen oder Unfug zu treiben. Das dürfte auch die Schraube sein, an der man dreht, wenn man ihn zu etwas bringen will. (Willensschwach).
- Alex gibt seinen Lastern nach, und derer gibt es viele. Entsprechend könnte man ihn als unmoralisch bezeichnen, da er sich von solchen Regeln nicht leiten lässt. (Unmoralisch).
- Zudem ist er sehr schnell in seinen Entscheidungen und neigt zu Vorurteilen. Was in manchen Fällen ein Vorteil ist, ist langfristig betrachtet aber ein Makel, mit dem die OSC leben muss. (Sprunghaft)

VORGESCHICHTE:
Zeitlinie:
Geb. 2183: auf der SS4 (SSO)
2189-2201: Schulische Ausbildung (12 Jahre)
2201-2204: Technische Ausbildung (Bachelor of Science in Engineering, Kommunikationselektronik, Spezialgebiet: ferngesteuerte Drohnen/Roboter, 3 Jahre)
2204-2208: Einzug in die Stationssicherheit (Spionageabwehr, Waffenausbildung, 3+1 Jahre)
2208-2211: Außeneinsätze und Weiterbildungen (Psychologie, Diplomatie, 3 Jahre)
Seit 2211: Einsatz auf der Lost Station

Werdegang:
Mit Alex kam die Unruhe, haben seine Eltern ab und zu gesagt, wenn sie sich an die Zeit erinnerten, als sich 2183 erste Rebellen gegen die OSC Führung auf den Stationen gründeten und tatsächlich wurde sein Leben mehr oder weniger von diesen Ereignissen wenige Jahre nach seiner Geburt begleitet. Trotzdem konnte er in der relativen Sicherheit, die die OSC auf ihren Stationen gewährte, recht ruhig aufwachsen. 2183 war kein schlechtes Jahr, werden die Londons nicht müde zu sagen, selbst heute nicht, wo jeder Kontakt zu ihrem Sohn abgebrochen ist. Zwar reicht das Leben als Mitarbeiter der Presseabteilung nicht für Luftsprünge, aber immerhin kann keiner Behaupten, Alex hätte irgendetwas gefehlt. Die Unruhen mit den Rebellen hatten allerdings zu einiger Sorge bei den Eltern geführt, die sich im Laufe der Zeit auf den Sohn und die inzwischen geborene Tochter übertrug. Man verstand den Konzern daher von Kindesbeinen auf als einen Wächter und Beschützer - der er im Fall der unterseeischen Stationen ja auch war. Die Umbenennung der SS4 ging an Alex jedenfalls nicht spurlos vorbei. SS4 zu SSO, Nummer eins - für den damals Dreizehnjährigen ein Grund, Stolz zu sein, den seine Eltern als Loyalisten durchaus bekräftigten.
Zunächst der Entscheidung seiner Eltern folgend, schloss Alex nach 12 Jahren die Schule ab und trat zumindest grob in die Fußstapfen der Eltern, als er sich einem Studium widmete. Sich ganz auf Büroarbeit zurückzuziehen lag ihm in dem Alter allerdings nicht, er begann ein Ingenieursstudium, das zumindest noch mit Kommunikation zu tun hatte, spezialisierte sich aber bald auf Roboter und Drohnen - auf die praktischen Dinge des Lebens eben. Nach Abschluss seines Studiums mit einer Facharbeit zum Thema "Steuermodelle Semiautonomer Drohnen im Unterwassereinsatz" sah er die Pflicht den Eltern gegenüber etwas "ordentliches" zu lernen als erfüllt an und suchte nach mehr Unabhängigkeit von deren Einfluss und einen wirklichen Lebensinhalt. Die Stationssicherheit bot beides für ihn, ein eigenständiges Leben und zudem eine wichtige Arbeit, eben etwas anderes als ein Schreibtischhengst zu sein. Seine bereits vorhandenen Kenntnisse über kabellose Kommunikationsmöglichkeiten hätten ihn zwar auch eine Position bei der IT-Sicherheit anstreben lassen können, aber er entschied sich letztlich für eine Karriere bei der Stationssicherheit.
Privat lief es für den jungen Mann eher durchwachsen: zwar gab es die eine oder andere Liebschaft, aber die große Liebe mit der er seinen Lebensabend verbringen wollte, tauchte nie auf. Zu einem Teil war sicher seine eher unbeständige Lebensweise schuld daran und seine Unfähigkeit, sich zu binden, aber so hatte er zumindest alle Zeit der Welt sich auf sich selbst zu konzentrieren und sein Leben mehr oder weniger frei zu gestalten. Verantwortung kannte er bis dato nur bei seiner Arbeit. Nach der dreijährigen Ausbildung, arbeitete Alex noch fast ein Jahr im normalen Stationseinsatz, hauptsächlich in Dingen der Spionageabwehr, wo sein Fachwissen sich als äußerst wertvoll erwies, aber auch im Personenschutz oder ähnlichen Bereichen.
Als 2208 erneut Unruhen ausbrachen, ergriff Alex eine seltsame Begeisterung und die Gewissheit, dass nun spannendere oder vielmehr wichtigere Zeiten anbrachen. Die Furcht, einfach vor sich hin zu leben und irgendwann jeden Esprit zu verlieren bewogen ihn, sich freiwillig für auch für gefährlichere Einsätze zu melden. In dem Zuge wurde sein bis dato theoretisches Wissen mehr als einmal auf die Probe gestellt, aber er bewährte sich offenbar, sodass er nach zusätzlichem Training Schritt für Schritt auf längere Einsätze vorbereitet wurde. Der Kontakt zu seiner Familie war ohnehin nur noch sporadisch vorhanden und so war es nicht weiter schwer, den letzten Schritt ebenfalls zu gehen. Ende des Jahres 2208 wurde Alex für eine Spezialabteilung innerhalb der OSC Struktur rekrutiert, die sich um Verdeckte Operationen außerhalb der Stationen kümmerte. Die folgende Weiterbildung fand selbstverständlich hinter verschlossenen Türen statt und sorgte letztlich auch dafür, dass jeder Kontakt zu seiner Familie strikt überwacht und letztlich unterbunden wurde, als Alex auf die Lost geschickt wurde. Aber es war das Leben, nach dem sich Alex die ganze Zeit gesehnt hatte: Aufregend, schnell, gefährlich und vor allem: Nötig. Die Proteste der Rebellen begleiteten seine ganze Jugend und somit war dieses Problem unweigerlich mit seinem Denken verknüpft. Der OSC hier zu dienen war weit wichtiger als hinter irgendeinem Schreibtisch zu versauern. Jedoch verlor er mit dem Kontakt zu seinen sehr OSC-loyalen Eltern auch die einseitige Sichtweise. In diversen Aufträgen wurde er mit Rebellen und deren Denkweise konfrontiert. Sie hielten ihm ihre Ideale vor und er konnte nicht behaupten, dass er sie dafür tatsächlich so verurteilen konnte, wie es die OSC tat. Natürlich bot die Organisation Schutz und er war ihr vieles schuldig, doch die Medaille hatte zwei Seiten. Je mehr sein Verständnis für den "Feind" zunahm, desto weniger konnte Alex sich mit dem Agentendasein anfreunden. Ihm missfiel wirklich, was er da tat. So entschied er sich, mit einem sehr kritischen Auftrag aus dem Geschäft zurückzuziehen und sich seinem ursprünglichen Berufsbild zuzuwenden. Man erlaubte es ihm, da er wirklich viel riskierte für seinen Auftrag. Und er hätte es fast mit seinem Leben gezahlt. Seit 3 Jahren ist Alex nun wieder als Ingenieur und Tüftler auf der Sea Station One tätig. Jedoch hatte er in diesen 3 Jahren nie den Kontakt zu seiner Familie aufgesucht, da er deren Bild ihres Sohnes, eines treuen OSC-Agenten, nicht zerstören wollte. Und ganz ehrlich gesagt auch, weil man sich auseinandergelebt hatte.



AVATAR:
Josh Holloway

ZWEITCHARAKTER:
nein

Darf der Steckbrief übernommen werden?
Bei Relevanz für die Geschichte

_________________
Aktuell: Lost/Nightclub/Chains/Labour Party.

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Do 9. Aug 2012, 22:55
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